
Die Süddeutsche Zeitung hat eine neue Anthropozän-Serie ins Leben gerufen, in der sie den Einfluss des Menschen auf die Umwelt in wissenschaftlicher und sozio-kultureller Hinsicht untersucht. Am 27. April erschien der erste Beitrag “Naturgewalt Mensch” (zum Artikel geht’s hier). Der Tenor ist klar: Der Mensch bestimmt das Klima, er ist selbst zur Naturgewalt geworden. Die Wissenschaft kann, darf und muss Fakten sammeln und kritisch betrachten, aber einiges scheint klar zu sein: „Die ständig steigende Konzentration von Kohlendioxid in der Atmosphäre hat den Anstieg der weltweiten Durchschnittstemperaturen in Gang gesetzt, die Übersäuerung der Ozeane, das Schmelzen des Polareises und den Anstieg der Meeresspiegel. Die weiträumige industrielle Zerstörung ganzer Lebensräume und der intensive Gebrauch von Pestiziden haben zu einem derart massiven Artensterben geführt, dass viele Wissenschaftler es mit dem Massensterben am Ende des Perm-Zeitalters vergleichen, bei dem 90 Prozent aller Meereslebewesen und 70 Prozent der Landbewohner verschwanden.(…) Wie sollte man noch von unberührter Natur sprechen, wenn selbst auf Henderson, einem der entlegensten Atolle der Welt, 5000 Kilometer entfernt von der nächsten menschlichen Siedlung, täglich mehrere Tausend Stück Plastikmüll angeschwemmt werden? “ (SZ vom 28.04.2018)
Die philosophischen Implikationen sind gewaltig. Welche Bedeutung haben Konzepte wie „Nachhaltigkeit“, wenn viele Entwicklungen unumkehrbar geworden sind und sich auch durch ökologisches Wohlverhalten nicht mehr rückgängig machen lassen? Aber ist die Einsicht in die Unumkehrbarkeit vieler Prozesse auch eine Aufforderung zur Ignoranz, zum Weiter-so, zur Ablehnung individueller Verantwortung?
Für alle, die wie wir mit Holz arbeiten, sind dies relevante Fragestellungen. Sollen wir unseren Kunden vom Naturstoff Holz abraten? Und damit nur andere bisweilen noch viel umweltschädlicheren Werkstoffen das Wort reden? Sollen es uns egal sein, ob wir nachwachsende Rohstoffe einsetzen oder synthetische? Wir diskutieren heute beinahe täglich solche Fragen. Verdammen wir auch nur Teile synthetischer Bestandteile vollständig aus unseren Produkten, auch wenn die „nachwachsende“ Alternative unter Umständen eine deutlich geringere Lebensdauer hat?
Ist unser „Global Footprint“ wirklich geringer, wenn ich meine Terrasse zwei Mal im Jahr streichen muss, statt alle zwei Jahre?Auf diese Fragen gibt es keine definitiven, letzten Antworten. Denn auch die Technik verändert sich, und oft zum Guten für die Natur. Wir haben für uns entschieden, dass wir unseren „Globalen Footprint“ minimieren wollen. Das heisst pragmatische Verantwortung pur. Wir setzen bei allen unseren Produkten nachwachsende Rohstoffe ein! Die Zusammenstellung aller unserer Rohstoffe bemisst sich danach, dass das Endprodukt im gesamten Lebenszyklus einen minimalen Eingriff in unsere Natur darstellt, die Natur nur soweit nutzen, wie es unabdingbar ist… und die Naturextraktionen so langlebig wie möglich machen: ○ Mit nachwachsenden Rohstoffen ○ Die wir pflegen und mit möglichst langer Lebensdauer bewahrenAber wir geben uns auch nicht mit dem Stand der Technik zufrieden. Wir forschen ständig nach neuen, besseren, umweltfreundlicheren Lösungen. Unser letztes Förderprojekt hat sich mit der Frage beschäftigt, wie man ein Standardprodukt der Holzbahandlung für Innen noch besser, umweltfreundlicher und haltbarer machen kann. Das Ergebnis ist unser neues PNZ-Hartwachsöl Evolution, das neue Maßstäbe auch im Bereich der Inhaltsstoffe setzt. Derzeit arbeiten wir an einem neuen Produkt, aber das wird natürlich noch nicht verraten.